Betreuungsrelevante Erkrankungen und Behinderungen – Beschreibung, Auswirkungen, Behandlungsmöglichkeiten, Vermeidung von Zwang

online | 2 x 3 / 2 x 4 UE
  • 1 Seminar
  • 2 Teilnehmerdaten
  • 3 Übersicht
23/0425b
* Zielgruppe
rechtliche Betreuer:innen, Fachkräfte aus Betreuungsbehörden und anderen Berufsfeldern und aus anderen Sozialen Diensten.


* Beschreibung:

In diesem Seminar geht um das Kennenlernen typischer betreuungsrelevanter Erkrankungen und Behinderungen, sogenannter „Anlasserkrankungen“. Sie sind ursächlich für den Verlust der Fähigkeit, die eignen rechtlichen Angelegenheiten zu regeln. Wir betrachten Störungsbild, Verlauf, Prognose und Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten. Bei Vorliegen multipler Erkrankungen oder Behinderungen werden Zusammenhänge, Wechselwirkungen und spezifische Probleme erörtert. Im Fokus stehen die Auswirkungen einzelner Erkrankungen oder Behinderungen im Hinblick auf die Fähigkeit einen freien Willen zu bilden und die eigenen rechtlichen Angelegenheiten erledigen zu können.

Sowohl bei einer Chronifizierung als auch bei nicht heilbaren Erkrankungen spielt das Leben mit der Erkrankung oder Behinderung eine wichtige Rolle. Welche ambulanten oder stationären Hilfen, Rahmenbedingungen und Trainingsmöglichkeiten gibt es, die einen möglichst großen Raum für Selbstbestimmung eröffnen.

Folgende betreuungsrelevante Erkrankungen oder Behinderungen werden vorgestellt:

1. Psychosen ( Schizophrenie, Manie, organische Psychosen)
2. Depression
3. Persönlichkeitsstörungen
4. Sucht
5. Demenz
6. Intelligenzminderung

Möglichkeiten der Vermeidung einer freiheitsentziehenden Unterbringung und ärztlicher Zwangsmaßnahmen

Bei verschiedenen Erkrankungen kann es zu Situationen, bzw. Entwicklungen kommen, in denen erhebliche Selbst- und/oder Fremdgefährdung besteht oder droht. Wie kann mit betreuten Personen kontinuierlich, aber auch in eskalierten Situationen so umgegangen werden, dass freiheitsentziehende Unterbringung und Zwangsbehandlung nach Möglichkeit vermieden werden? In diesem ersten Teil des Moduls werden Strategien zur Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem betrachten:

1. das Kennen der Erlebniswelt der rechtlich betreuten Person sowie die subjektive Sichtweise zur eigenen Krankheit,
2. Die vorausschauende Besprechung von Handlungsschritten die unter vereinbarten Vorrausetzungen erfolgen sollen (Behandlungsvereinbarung, Patientenverfügung),
3. Zwang zu thematisieren, auch wenn dies öfter angegangen werden muss (Zwang darf kein Tabuthema sein),
4. das Kennen und Pflegen guter Beziehungen im sozialpsychiatrischen Netzwerk mit seinen Einrichtungen und Akteuren,
5. die Kooperation von wichtigen Personen aus dem sozialen Umfeld der rechtlich betreuten Person,
6. Nachbesprechung und Aufarbeitung erfolgter Zwangsmaßnahmen.

Das Handeln im Rahmen der rechtlichen Betreuung ist in hohem Maße von individueller Vorgehensweise geprägt. Die Schwere des Eingriffs in die Freiheitsrechte der rechtlich betreuten Person und die teils schwierig abzuwägenden Schutzpflichten sind für alle Beteiligten mit einer erheblichen fachlichen und persönlichen Belastung verbunden. Daher wird den Teilnehmer*innen die Bedeutung und die Methoden (kollegiale Beratung, Supervision oder die ethische Fallbesprechung im Krankenhaus) fachlich qualifizierter Reflektion vermittelt.

* Methodik/Didaktik:
Vortrag, Präsentation, Diskussion,

Referent:
Horst Köster, Dipl. Psychologe

Dieses Seminar findet online über die Plattform Zoom statt.

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ONLINE per ZOOM
160,00 EUR inkl. 0,00 EUR (0,0%) MwSt.

Ermäßigte Gebühr: 144,00 EUR inkl. 0,00 EUR (0,0%) MwSt.
Die ermäßigte Teilnahmegebühr erhalten treue Kunden (Voraussetzungen siehe unter https://www.fbbweb.de/konditionen.htm), Mitarbeitende von Betreuungsbehörden und anderen kommunalen Dienststellen (z.B. Jugendamt), Mitglieder des Betreuungsgerichtstag e.V., des BVfB e.V., des BdB e.V., des B-UMF e.V.

25.04.2023 13:30 - 17:00

26.04.2023 13:30 - 17:00

Horst Köster

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